Baggerarbeiten am Theodul-Gletscher

17. Oktober 2023

Im November findet auf der Piste «Gran Becca» zwischen Zermatt und Cervinia ein Weltcup-Skirennen statt. Dazu berichteten die Medien während den letzten Tagen zu Bauarbeiten am Theodul-Gletscher. Bilder von Bagger, die das Eis des Gletschers abtragen, sind zu sehen. Laut GPS-Messungen der Tageszeitung 20 minutes überschreiten die gebauten Pisten die Grenzen der vorgesehenen Pistenzonen.

17.10.2023

Wegen Verdacht auf illegale Arbeiten - die auf dem Video von 20 minutes zu sehen sind - haben der WWF, Pro Natura und Mountain Wilderness Schweiz mit Unterstützung der Klimaanwältinnen und -anwälte (Avocat-e-s pour le Climat) die kantonale Baukommission angefragt, einen sofortigen Baustopp sowie Rechtsmässigkeit des Projektes zu prüfen und falls nötig, die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands zu fordern.

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19.10.2023

Die kantonale Baukommission ordnete einen Baustopp für diejenigen Arbeiten, die ausserhalb der Skisportzone sind, an: die durchgeführten Arbeiten abseits der regulären Pisten werden als illegal betrachtet, weshalb hier die sofortige Einstellung angefordert wird. Zudem wird die kantonale Baukommission in Kürze eine Ortsbesichtigung durchführen. Pro Natura, WWF und Mountain Wilderness fordern weiterhin, dass die Umweltrechte eingehalten werden.

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20.10.2023

Nach dem Entscheid der kantonalen Baukommission behauptete das Organisationskomitee des Matterhorn Cervino Speed Opening in seiner Medienmitteilung, dass die Bauarbeiten auf dem Schweizer Teil der Strecke abgeschlossen seien und der Entscheid der Behörde somit wirkungslos bleibe.

Anhand von Bildern kann mit grosser Wahrscheinlichkeit ausgegangen werden, dass auch ausserhalb der Skisportzone Ausbauarbeiten stattfinden. Pro Natura, Mountain Wilderness und der WWF verlangen daher, dass dem Organisationskomitee des Rennens untersagt wird, diese Einrichtungen ausserhalb der Skisportzone zu nutzen, solange bis die Sach- und Rechtslage vor Ort geklärt ist.  

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24.10.2023

Die kantonale Baukommission (KBK) verbietet ab sofort jegliche Nutzung der ausserhalb der Skisportzone liegenden Pistenabschnitte, solange bis die KBK über eine allfällige Baubewilligung oder die Wiederherstellung des rechtskonformen Zustands entschieden hat. Die Kosten werden ebenfalls den Organisatoren auferlegt.

Laut dem Entscheid der KBK liegt ein Teil der Piste tatsächlich ausserhalb der Skisportzone. Auch habe die KBK nie eine Genehmigung für den Ausbau dieser Abschnitte erteilt hat, obwohl der Ausbau einer Piste "offensichtlich" baugenehmigungspflichtig ist.

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25.10.2023

Bilder der Webcam "Matterhorn Glacier Paradise" zeigen, dass am Morgen des 25. Oktobers trotz des Verbots von Bauarbeiten eine Pistenraupe ausserhalb des Skigebiets unterwegs war. Die kantonale Baukommission hatte jedoch die sofortige Einstellung der Arbeiten auf diesem Teil des Gletschers verfügt und die Nutzung der bereits durchgeführten Arbeiten untersagt.

Deshalb stellen Avocat-e-s pour le Climat im Aufrag von WWF, Pro Natura und Mountain Wilderness Schweiz einen neuen Antrag an die kantonale Baukommission, damit das Nutzungsverbot wirklich eingehalten wird.

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