Restwassersanierungen - Zwischenstand im Kanton Wallis

Die ersten drei rechtskräftigen Verfügungen zu den Restwassersanierungen liegen vor. Ab diesem Winter fliesst an sechs Wasserfassungen neu permanent Wasser ab. Damit wird der Zustand dieser Gewässer wesentlich verbessert. Für die Nutzung der grossen Wasserkraft bestehen im Kanton Wallis 262 Fassungen,  wovon 157 saniert werden müssen. An rund 60 Fassungen ist dies in den letzten Jahren bereits durch Neukonzessionierungen geschehen.

Seit 2013 finden unter der Leitung der Dienststelle für Energie und Wasserkraft „runde Tische“ zur Restwassersanierung bei Wasserkraftwerken statt. Teilnehmer sind jeweils die Kraftwerkbetreiber, die Umweltschutzverbände (WWF und Pro Natura) und der kantonale Sportfischerverband. Der Kanton erarbeitete 2008 einen Sanierungsplan, der jährliche Produktionseinbussen unter 2% (max. 200 GWh) vorsah. Mit insgesamt 105 Massnahmen sollten die Ökosysteme der 21 betroffenen Gewässer verbessert werden. Aus Sicht der Umweltverbände waren die Restwassermengen im kantonalen Sanierungsplan von 2008 jedoch zu gering, um einen gesunden Lebensraum der Gewässer zu gewährleisten. Daher erhoben die Umweltverbände Einsprachen gegen die Sanierungsverfügungen.  

Der Weg zum gemeinsamen Kompromiss

Im Sinne einer konstruktiven Zusammenarbeit, kam der WWF auf den Kanton zu mit dem Vorschlag, die Sanierungen gemeinsam mit den Betroffenen zu verhandeln. In der Folge wurden runde Tische für die wichtigsten Gewässer einberufen. Diese laufen nun seit 2013 unter der Leitung der Dienststelle für Energie und Wasserkraft und mit Beteiligung der betroffenen Kraftwerksgesellschaften, des WWF, Pro Natura, dem Kantonalen Sportfischerverband und den involvierten kantonalen Dienststellen.

Schnell wurde klar, dass im Terrain festgelegt und überprüft werden muss, welche Wassermengen zu welchen ökologischen Verbesserung führen. Die Kraftwerksgesellschaften waren mehrheitlich bereit, diese erforderlichen Felduntersuchungen auf ihre Kosten und unter der Leitung von Fachbüros durchzuführen.

Die ersten Verfügungen sind rechtskräftig und breit abgestützt

Seit diesem Herbst sind die Sanierungsverfügungen der Energie Electrique du Simplon (Gewässer der Simplonsüdseite), der KW Mattmark AG (Saaser- und Feevispa) und der Rhonewerke AG (Rhone im Goms) rechtskräftig. Alle drei Gesellschaften haben bereits die technischen Installationen für die Abgabe des Restwassers realisiert oder vorbereitet. Das freut Laura Schmid, Geschäftsführerin des WWF Oberwallis: „Für den Gewässerschutz ist es ein wichtiger Schritt vorwärts, dass diese Bachabschnitte künftig nicht mehr trocken sind.“

Zurzeit laufen noch bei verschiedenen Gesellschaften Verhandlungen am „runden Tisch“, wobei aufgrund der vorhandenen Kompromissbereitschaft der Gesellschaften und der Umweltschutzverbände weitere Einigungen in Griffnähe liegen.

 

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Bilder

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  • Feldversuche in der Laggina beim Simplon – Experten ermitteln, wie tief das Wasser sein muss damit hier Bachforellen schwimmen können; Foto: Dani Heusser
  • Feeschlucht bei Saas Grund – Hier fliesst in Zukunft ganzjährig Wasser. So kann sich z.B. die Bachforelle wieder ansiedeln; Foto: Laura Schmid
  • Wasserfassung der Rhonewerke in Gluringen: Solche gänzlich trockengelegte Restwasserstrecken darf es künftig nicht mehr geben. Foto: Dani Heusser  
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