Der WWF setzt sich gegen eine Olympiakandidatur Sion 2026 ein

31. August 2017

Medienmitteilung WWF Wallis Olympische Spiele sind immer und überall eine untragbare Belastung für die Umwelt, die Landschaft und die öffentlichen Finanzen. Nachhaltige, ökologische Olympische Spiele sind eine Illusion.

Unsere Alpen brauchen mehr Schutz und eine nachhaltige Entwicklung; olympische Spiele sind das Gegenteil davon. Deswegen setzt sich der WWF gegen eine Walliser Kandidatur ein.

Mit der Kandidatur Sion 2026 wollen uns die Promotoren glauben machen, dass man im Wallis ganz andere olympische Spiele auf die Beine stellen kann: kleiner, nachhaltiger, ökologischer. Doch das ist eine Illusion. Wie alle anderen Olympischen Spiele gezeigt haben, sind sie eine grosse und jahrelange finanzielle Bürde und eine schwere Belastung für die Umwelt und Landschaft.

Die Olympischen Spiele sind in der Vergangenheit immer gewachsen. Es gibt immer mehr Disziplinen, SportlerInnen, Betreuungspersonal, Medienschaffende und Hunderttausende BesucherInnen. Der heutige Standard ist Sotschi 2014, nicht St. Moriz 1948. Es ist unlogisch und illusorisch zu glauben, wir könnten im Wallis im 2026 plötzlich kleinere Spiele durchführen. Die Vorgaben zur effektiven Durchführung diktiert das IOC, nicht der Kanton Wallis. Zu glauben, wir könnten dem IOC einen Verkleinerungskurs schmackhaft machen ist realitätsfremd.

Das Dossier hebt die bereits existierenden Infrastrukturen als Trumpf hervor, doch es wird unterschätzt, dass diese Anlagen nicht für olympische Spiele ausgerichtet sind und den Vorgaben des IOC wohl nicht genügen. Mehr noch als 2006 stehen wir heute vor grösseren klimatischen Herausforderungen, die besonders im Wintersport stark spürbar sind. Bis im 2026 werden für die Beschneiung massiv neue Anlagen benötigt werden. Hinzu kommt, dass die Anforderungen zur Sicherheit und Prävention von Terroranschlägen heute völlig neue Dimensionen annehmen. Diese Sicherheitskosten in Millionenhöhe kommen im Dossier aber nicht vor. Die olympischen Spiele bringen nur einen kurzfristigen Nutzen für die Bauindustrie, aber langjährige Belastungen für die Steuerzahler. Sie bringen Kürzungen für alle jene Bereiche, für die das Geld des Kantons nicht mehr reichen wird und sie strapazieren unsere Natur, die mit überdimensionierten Infrastrukturen und Anlagen auf der Strecke bleibt.

Von ökologischen olympischen Spielen zu sprechen ist ein Euphemismus. Massenveranstaltungen bringen Massentourismus. Der Walliser Tourismus aber braucht langfristige Visionen, die im Sommer und im Winter angepasst sind auf unsere wirklichen Bedürfnisse und unsere Umwelt als unser Kapital. Eine Olympiade bringt das Gegenteil: Ausrichtung auf einen absurden, kurzlebigen Gigantismus.

Der WWF setzt sich ein für einen besseren Schutz unserer Alpen und eine nachhaltige Entwicklung. Deshalb werden wir uns im Abstimmungskampf gegen eine Olympiakandidatur einsetzen.

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